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Ab nach draußen! Warum wir gerne an die frische Luft gehen, ganz besonders jetzt

Okay, ich geb es zu. Unser Alltagsprogramm war schon vor Corona sehr "langweilig". Einmal im Jahr geht es in den Freizeitpark, und sonst machen wir eigentlich immer etwas, das kein Geld kostet. Trotzdem haben wir eine richtig gute Zeit, und das hilft uns auch jetzt dabei, nicht den Kopf zu verlieren.

 

Immer wenn wir das Gefühl haben, die Kinder gehen sich oder uns zu sehr auf die Nerven gehen, oder die Aufgaben im Haushalt erdrücken uns, verlassen wir die Wohnung mit einem kleinen Picknick im Gepäck. Wasser, Apfelspalten und etwas zu knabbern sind immer dabei, mindestens einer fängt nämlich immer kurz nach dem Losfahren an zu jammern, wie viel Durst oder Hunger er oder sie hat. Manchmal geht es direkt zu Fuß oder mit dem Laufrad los und wir bummeln eine Runde durch die Stadt oder durch den wilden städtischen Park. Manchmal steigen wir auch ins und aufs Lastenfahrrad, um in einen nahegelegenen Wald zu fahren.

 

 

Dabei vermeiden wir gerne Naturschutzgebiete, weil die Kinder dort so wenig machen dürfen. Sachen sammeln zum Beispiel. Hinter der Burg Vischering in Lüdinghausen, aber bestimmt auch an vielen anderen Stellen in Deutschland, gibt es sogar eine Stelle im Wald, an der Tipis und Mauern auf Ästen aufgebaut sind. Dort können die Kinder nach Lust und Laune spielen, klettern und bauen. Oft reichen unseren Kindern aber auch herumliegende große Äste, hier und da mal ein Baumstamm zum Balancieren und eine Prise Fantasie, bevor sie auf Büffeljagd gehen oder glückliche Familie oder Schule spielen. Selbst der Jüngste kann sich stundenlang mit den Blättern am Boden beschäftigen. Die Zeitfenster am Nachmittag, in dem es im Wald noch genug Licht gibt, ist gerade natürlich nicht riesig. Aber wenn man kleine Taschenlampen mitnimmt, wird auch der Rückweg in der Dämmerung ein kleines Abenteuer (zumindest für unsere eher dunkelheitsängstlichen Kinder). Ich liebe es auch, mit den Kindern Zapfen und ähnliches zu sammeln und zu Hause zu dekorieren. Von kleinen Brücken aus in den Flüssen nach Fischen Ausschau zu halten. Und ihnen einfach zuzusehen.

 

Besonders morgens und am Nachmittag gibt es auch auf wilden Wiesen viel zu sehen. Auf dem Weg zur Schule können wir regelmäßig Graureiher, Spechte und viele Singvögel beobachten, manchmal sehen wir sogar Rehe. Ich liebe es, wenn der Nebel über den Feldern steht oder anfängt, aufzusteigen, wenn es am Nachmittag kühler wird. Dafür müssen wir hier auf dem Land gerade mal zum Stadtrand radeln. Ich liebe das.

 

Und das Schönste ist: Wenn man wieder nach Hause kommt, schön durchgefroren, ist die Wohnung gleich viel gemütlicher und das hinterlassene Chaos nicht mehr so schlimm. Oft tauen wir dann Waffeln im Backofen auf, machen einen Tee und nebenbei stelle ich noch eine Waschmaschine an. Nicht selten fangen unsere Kinder danach gleich an, wieder ausgeglichen zu basteln oder zu bauen. Manchmal essen wir die Waffeln auch fast zu zweit, weil sich die Kinder nur ein Herz im Vorbeigehen vom Teller schnappen und dann gleich wieder verschwinden.

 

 Und egal wie stramm die Corona-Regeln werden, solange wir vor die Tür gehen dürfen, können wir das weitermachen. Und das geht sogar bei fast jedem Wetter. Je schlechter das Wetter, desto schöner ist das Zurückkehren in die Wohnung danach!

 

Und was macht ihr so in diesem Jahr, damit euch die Decke nicht auf den Kopf fällt?

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